Fahrplan und Fahrtdauer
Die Fährverbindung Norddeich-Norderney wird ganzjährig bedient und ist tidenunabhängig. Das bedeutet, dass die Fähren nach festem Fahrplan verkehren - unabhängig von Ebbe und Flut. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber einigen anderen ostfriesischen Inseln. Die Fahrtdauer beträgt je nach Schiff und Wetterlage etwa 1 Stunde.
In den Sommermonaten verdichtet sich der Fahrplan erheblich: Die Fähren verkehren meist stündlich oder sogar häufiger, mit ersten Abfahrten am frühen Morgen (ca. 6:00 Uhr) und letzten Überfahrten am Abend. In der Nebensaison (Herbst/Winter) gibt es weniger Verbindungen pro Tag, aber in der Regel werden mindestens 5-6 Abfahrten in jede Richtung angeboten (häufig insgesamt neun oder mehr Fahrten täglich).
Den genauen Fahrplan sollten Reisende vor Antritt der Fahrt prüfen, da sich Abfahrtszeiten je nach Wochentag und Saison ändern können. Bei extremem Schlechtwetter (Sturm) oder ungewöhnlich niedrigem Wasserstand kann es vereinzelt zu Verspätungen oder Ausfällen kommen. Aktuelle Hinweise geben die Reedereien auf ihren Websites bekannt.
Reedereien und Schiffstypen
AG Reederei Norden-Frisia
Die traditionsreiche AG Reederei Norden-Frisia betreibt seit über 150 Jahren die Inselversorgung und setzt mehrere große Autofähren ein. Diese konventionellen Frisia-Fähren transportieren sowohl Passagiere als auch Fahrzeuge und verfügen über Bordeinrichtungen wie Salons mit Snackverkauf sowie Freidecks.
Reederei Meine Fähre GmbH
Seit Herbst 2024 gibt es eine zweite Anbieterin: die Reederei Meine Fähre GmbH, die ebenfalls eine ganzjährige Linie zwischen Norddeich und Norderney betreibt. Ihre erste Fähre, die „Meine Fähre 1", ist eine kleinere Doppelend-Autofähre (ca. 50 m lang) für Fahrzeuge und Passagiere. Aufgrund ihrer Größe ist diese Fähre insbesondere auf den Transport von PKW und deren Insassen ausgerichtet. Reine Fußgänger ohne Fahrzeug können bislang vor allem die Frisia-Schiffe nutzen, da Meine Fähre 1 primär Fahrzeugbuchungen bedient. Eine zweite Fähre für Fußpassagiere ist von Meine Fähre in Planung.
Beide Reedereien verkehren in ähnlichen Zeitlagen und ergänzen sich, was den Reisenden mehr Verbindungen - auch in frühen Morgen- oder späten Abendstunden - ermöglicht.
Inselexpress: Die Schnellfähre
Als dritte Option gibt es seit 2025 zusätzlich den „Inselexpress", eine schnelle Personenfähre (Elektrokatamaran) der Reederei Frisia in Kooperation mit Cassen-Tours. Diese Schnellfähre benötigt nur etwa 30 Minuten für die Überfahrt und verkehrt saisonal mehrmals täglich, allerdings ohne Fahrzeugtransport und ohne Fahrradmitnahme. Der Inselexpress bietet klimatisierte Salons und ist vor allem für eilige Reisende attraktiv.
Mitnahme von Hunden und Fahrrädern
Auf allen regulären Fähren nach Norderney sind Hunde an Deck erlaubt (Leinenpflicht). Fahrräder können - mit Ausnahme der Schnellfähre und der Meine-Fähre-Schiffe - auf den großen Frisia-Autofähren mitgenommen werden. Die Hauptfähren sind barrierefrei zugänglich und verfügen über sanitäre Anlagen.
Tickets und Preise
Ticketkauf
Fährtickets können bequem vorab online oder direkt vor Ort im Fährhafen Norddeich erworben werden. Die Reederei Frisia unterhält ein Fahrkartenterminal am Hafen, während Tickets der Reederei Meine Fähre ebenfalls online buchbar sind und teils direkt an Bord verkauft werden.
Online-Buchung wird empfohlen - sie spart meist Geld (die Tarife sind online oft etwa 1 € günstiger pro Person) und Zeit am Hafen. Wer mit der Bahn anreist, kann ein Kombiticket bis Norderney kaufen. Die Deutsche Bahn integriert die Fährpassage auf Wunsch in das Ticket.
Preisübersicht (Stand 2025)
Die Preise für die Überfahrt sind bei beiden Hauptanbietern vergleichbar:
- Erwachsene: ca. 13-14 € (einfache Fahrt)
- Kinder (6-13 Jahre): ca. 6-7 € (einfache Fahrt)
- Kinder unter 6 Jahren: kostenlos
- Hunde: bei Frisia ca. 6 € (einfach); bei Meine Fähre derzeit kostenlos
- Fahrräder: auf der Frisia-Fähre ca. 7-8 € Aufpreis pro Strecke (auf Schnellfähre und Meine-Fähre nicht möglich)
- PKW (bis 4 m Länge): ca. 43 € pro einfacher Fahrt (plus separate Personenfahrkarten); längere Fahrzeuge entsprechend mehr
Hin- und Rückfahrten werden meist als zwei Einzelbuchungen behandelt. Die Reedereien bieten jedoch auch vergünstigte Mehrfahrtenkarten und Sondertarife an (z. B. für Inselbewohner, Pendler, Familien).
Reservierungen
Fußgänger benötigen keine Platzreservierung auf den großen Fähren. Für Fahrzeuge ist eine vorherige Reservierung insbesondere in der Hochsaison ratsam, da die Autodecks schnell ausgebucht sein können.
Gästebeitrag (Kurtaxe)
Wichtig: Zusätzlich zum Fährticket fällt für Urlaubsgäste auf Norderney ein Gästebeitrag (Kurtaxe) an. Dieser Betrag (einige Euro pro Übernachtung, je nach Saison) ist nicht im Fährpreis enthalten.
Bei Ankunft auf der Insel muss jeder Besucher den Gästebeitrag entrichten. Dies geschieht unkompliziert am Automaten oder Schalter im Fährterminal Norderney: Auf dem Fährticket befindet sich ein QR-Code, der dort gescannt wird, um die Zahlung vorzunehmen. Alternativ kann der Gästebeitrag bereits vorab online beglichen werden (z. B. im Rahmen der Unterkunftsbuchung oder über Apps der Insel).
Tipp: Bewahren Sie Ihr Hinreise-Fährticket gut auf, da es sowohl für die Gästebeitragszahlung als auch für die Rückfahrt benötigt wird.
Anreise zum Fährhafen Norddeich
Lage und Verkehrsanbindung
Der Fähranleger nach Norderney befindet sich in Norddeich-Mole, direkt an der Nordseeküste in Ostfriesland. Die Anreise ist bequem mit der Bahn oder dem Auto möglich.
Anreise mit der Bahn
Der Bahnhof Norddeich Mole liegt unmittelbar am Fährterminal. Aus vielen deutschen Städten gibt es durchgehende Zugverbindungen oder Anschlüsse (z. B. über Emden). Bahnreisende können ihr Gepäck direkt vom Zug zur Fähre mitnehmen, da Bahnsteig und Hafen nur wenige Schritte auseinanderliegen.
Anreise mit dem Auto
Autofahrer erreichen Norddeich über die Autobahn A31 (Ausfahrt Emden) und weiter über die Bundesstraße B72. Der Weg zum Hafen ist in Norden/Norddeich ausgeschildert (Richtung Fähranleger Norderney/Juist).
In der Hauptreisezeit sollten Reisende ausreichend Pufferzeit einplanen, da rund um den Fährhafen hohes Verkehrsaufkommen und Wartezeiten am Check-in möglich sind. Es empfiehlt sich, mindestens 30-60 Minuten vor Abfahrt am Hafen zu sein - mit Auto eher früher, um Einchecken und Verladen zu gewährleisten.
Das Fährterminal
Vor Ort in Norddeich-Mole gibt es ein modernes Fährterminal mit Fahrkartenschaltern, Warteraum, Toiletten und teilweise gastronomischen Angeboten (Kiosk/Café). Von dort führen kurze Fußwege zu den Anlegerbrücken.
Die Reederei Frisia nutzt in Norddeich in der Regel die Anlegerbrücke 2 (östliche Seite des Hafenbeckens), während Juist-Fähren an Brücke 1 anlegen. Die Reederei Meine Fähre hat einen separaten Fahrzeug-Check-in im Bereich Osthafen Norddeich. Beschilderungen an der Zufahrtsstraße leiten Autofahrer zu den richtigen Spuren für Frisia oder Meine Fähre. Fußgänger folgen einfach der Beschilderung zum jeweiligen Fährgate im Hafen. Mitarbeiter vor Ort helfen bei Fragen weiter.
Fahrzeugtransport und Parken
Mitnahme des eigenen PKW
Viele Urlauber lassen ihr Auto auf dem Festland und erkunden Norderney autofrei. Dennoch ist es grundsätzlich möglich, den eigenen PKW per Fähre auf die Insel mitzunehmen.
Wer mit dem Auto anreisen möchte, sollte möglichst frühzeitig einen Platz auf der Wunschfähre reservieren, insbesondere in Ferienzeiten. Beim Befahren des Hafengeländes Norddeich folgen Autofahrer den Schildern zur Autoverladung Norderney. Dort werden die Fahrzeuge in Wartespuren eingewiesen und später aufs Schiff gefahren. Die Verladung beginnt meist kurz vor Anlegen der ankommenden Fähre; das Boarding-Personal organisiert die Reihenfolge. Reisende können während der Wartezeit im Auto bleiben oder die Terminal-Einrichtungen nutzen, bis das Einschiffen beginnt.
Verkehrsregeln auf Norderney
Auf Norderney selbst ist das Autofahren für Gäste stark reglementiert:
In der Hauptsaison (ungefähr von Ostern bis Ende Oktober) gilt im zentralen Inselbereich ein Verkehrsverbot für Fremdfahrzeuge. Das bedeutet, dass Touristen zwar mit dem Auto anreisen dürfen, aber im Ortskern nicht frei herumfahren können.
Bei der Überfahrt erhält jeder Autofahrer automatisch eine befristete Ausnahmegenehmigung (meist als Zettel hinter die Windschutzscheibe), die es erlaubt, innerhalb 1 Stunde nach Ankunft auf Norderney mit dem Wagen zum Quartier zu fahren und das Gepäck auszuladen. Danach - und generell während des Urlaubs - muss das Auto abgestellt werden.
Viele Unterkünfte verfügen über eigene Parkplätze. Andernfalls stehen öffentliche Dauerparkplätze auf der Insel zur Verfügung, wo Besucher ihren Wagen gegen Gebühr abstellen können. In der Nebensaison (Wintermonate) sind die Verkehrsregeln etwas gelockert, doch auch dann bleibt das Auto auf Norderney für Inselerkundungen meist entbehrlich.
Die Insel ist nur etwa 14 km lang und verfügt über ein gut ausgebautes Buslinien-Netz sowie zahlreiche Rad- und Wanderwege. Urlauber können so die Sehenswürdigkeiten und Strände bequem ohne Auto erreichen.
Parkmöglichkeiten in Norddeich
Wer seinen PKW in Norddeich lassen möchte (empfehlenswert, wenn das Auto auf Norderney nicht dringend benötigt wird), findet direkt am Fährhafen große bewachte Parkflächen.
Die Hauptparkplätze P1 und P2 liegen unmittelbar hinter dem Deich nahe dem Anleger und bieten zusammen mehrere tausend Stellplätze. Etwas abseits befindet sich noch Parkplatz P3 (Richtung Badestraße). Die Parkplätze sind ausgeschildert, und in der Saison fährt regelmäßig ein kostenloser Shuttlebus von den Parkgeländen zum Fährterminal (im 15-Minuten-Takt).
Die Parkgebühr in Norddeich beträgt je nach Parkplatz und Dauer etwa 5-7 € pro Tag (Tarife variieren leicht; Kurzzeitparkplätze nahe dem Anleger sind teurer). Eine Online-Reservierung des Parkplatzes ist möglich und vorteilhaft in Stoßzeiten: Über das System Inselparker kann vorab ein Parkticket gebucht werden. Bei Ankunft wird das Kennzeichen automatisch erkannt, was das Ein- und Ausfahren beschleunigt.
Die Parkplätze sind eingezäunt und teilweise videoüberwacht oder mit Nachtwache versehen, sodass das Auto sicher abgestellt ist. Alternativ kann man natürlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und ganz auf den PKW verzichten.
Ankunft auf Norderney
Hafen und Infrastruktur
Die Fähre legt im Inselhafen Norderney an. Die großen Frisia-Autofähren nutzen den Anleger im Westhafen (nahe der Stadt), während die neue „Meine Fähre 1" an einer Rampe im Osthafen anlegt. Beide Hafenbereiche liegen jedoch nicht weit auseinander, und für Passagiere gibt es kaum Unterschiede im Ablauf. Das Gepäck wird einfach mit von Bord genommen.
Direkt am Norderneyer Fähranleger befinden sich eine Touristinformation und Automaten für den Gästebeitrag sowie Parkscheinautomaten für Inselparkplätze.
Weiterreise auf der Insel
Busanschluss: Zu den meisten Fähren kommen Inselbusse zum Hafen, um ankommende Gäste aufzunehmen. Die Linie 1 des Inselbusses pendelt beispielsweise zwischen Hafen und Innenstadt (sowie Kurgebiet) und ist auf die Fährzeiten abgestimmt. So können Gäste mit dem Bus oder per Taxi vom Hafen bequem zur Unterkunft gelangen, falls diese weiter entfernt liegt.
Viele Urlauber nutzen aber auch die Gelegenheit, zu Fuß in den Ort zu spazieren - der Hauptort Norderney ist etwa 1,5 km vom Hafen entfernt.
Rückreise zum Festland
Für die Rückreise von Norderney zum Festland gelten ähnliche Abläufe: Autos müssen rechtzeitig vor Abfahrt an der Mole bereitstehen. Bei der Insel-Abfahrt wird ebenfalls kontrolliert, dass Fahrzeuge nur zur richtigen Zeit ins Hafenareal fahren. Fußpassagiere sollten sich idealerweise 15-30 Minuten vor Abfahrt am Inselanleger einfinden.
Tickets für die Rückfahrt sollten griffbereit sein. Falls offen datiert, muss man sich gegebenenfalls vorab auf eine bestimmte Rückfahrt festlegen, insbesondere bei hoher Nachfrage. Die Reedereien informieren über Aushänge oder SMS, falls es am Rückreisetag außergewöhnliche Änderungen gibt.
Praktische Tipps für die Überfahrt
Auf dem Schiff
Auf der rund einstündigen Überfahrt können Passagiere sich auf Deck den Wind um die Nase wehen lassen - gerade bei schönem Wetter ist dies ein Erlebnis. Bei rauer See empfiehlt es sich, bei Bedarf einen Platz im Innenbereich zu suchen. Die Fähren sind aber relativ groß und stabil. Wer empfindlich auf Seegang reagiert, sollte vorsorglich Mittel gegen Übelkeit dabeihaben, auch wenn die Strecke meist ruhig verläuft.
Barrierefreiheit
Für Reisende mit Mobilitätseinschränkungen sind Hilfen verfügbar: Die Hauptfähren verfügen über Aufzüge zwischen Autodeck und Passagierdecks sowie barrierefreie WCs. Meldet man sich im Voraus an, leisten die Fährgesellschaften bei Bedarf Unterstützung beim Ein- und Ausstieg.
Zeitplanung
Schließlich lohnt es sich immer, etwas Zeitreserve einzuplanen - sowohl bei der Hinreise (Parken, Ticketkauf, eventuelle Warteschlangen) als auch bei der Rückfahrt.